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Der Tanz um die Lust
Von Schirach, Ariadne von
Je pornografischer unsere Gesellschaft wird, desto mehr hat sie die Lust an der Fortpflanzung verloren.
Die ständige Überschwemmung mit Reizen stellt vor allem das weibliche Begehren vor unlösbare
Paradoxe.
Schirach, 27, ist Philosophie-Studentin an der Humboldt-Universität in Berlin.
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Der erste nackte Hintern, den ich jemals gesehen habe, war der von Patrick Swayze in "Dirty
Dancing". Es war ungeheuerlich gewesen, damals. Vor kurzem habe ich den Film
wiedergesehen. Sie küssten sich, es war die Nacht nach dem großen Mambo. Blende, der
nächste Morgen. Er steht auf, und für eine millionstel Sekunde blitzt ein bisschen Hinterteil.
Ich spulte zurück. Es wurde nicht mehr. Ich spulte wieder. Konnte das sein? Konnte dieser
Sekundenbruchteil nackter Haut mich einmal in Erregung versetzt haben? Dreckig tanzen?
Hintern? Da ist schon im Frühstücksfernsehen mehr los.
Was ist passiert, denke ich mir, als ich ziemlich ungerührt das letzte Video von Shakira, "La
tortura", betrachte. Irgendjemand hat sie mit schwarzem Zeug eingeschmiert, und sie windet
sich schier endlos am Boden herum. Die Körper sind explodiert und die Anteilnahme erkaltet.
Nur die Erregung ist geblieben. Leben wir in einer pornografischen Gesellschaft?
Pornografie schafft ein Begehren, das nicht erfüllt wird. Das führt zu Frustration, und die
Depression ist nur einen Seufzer weit entfernt. Wenn der Rapper Akon wochenlang die
Hitparaden damit quält, wie einsam er ist, hat er damit einen wunden Punkt getroffen. Der
Druck ist gestiegen: Der Einzelne ist immerwährend mit einer massiven kulturellen
Produktion von unerreichbaren Vorbildern konfrontiert.
Wie gut die aussehen! Wie schlank, geschmeidig und geschmackvoll gekleidet! Und seit wir
wissen, was bei Pamela Anderson oder Paris Hilton im Bett abgeht, ist klar, dass wir allen
Grund haben, neidisch zu sein. Wir sind umgeben von Titten, Ärschen und
Waschbrettbäuchen, und das ist nur die glitzernde Oberfläche der Fernseh- und Werbewelt.
Die Profis surfen schon lange im Internet, auf geschätzten 1,3 Millionen Porno-Websites mit
insgesamt 260 Millionen Seiten. Es
stellt sich nur die Frage, wohin mit unserer Erregung?
Als ich neulich in einem Club war und mir was zu trinken holte, ist mir das T-Shirt einer
jungen blonden Barfrau aufgefallen. Es war weiß, eng und ärmellos, und darauf stand:
PORNO, ADORNO. Ich sagte "Cooles T-Shirt" und beauftragte einen Freund, Erkundigungen
einzuholen. Ich wollte es wissen. Verkauft man so was jetzt für teures Geld in den guten
Boutiquen? Weiß sie, wer Adorno war? Was würde Adorno von diesem T-Shirt halten? Mein
Freund kam zurück.
"Ja, und?"
"Sie hat mich bissig angeschaut, als ich sie gefragt habe, ob sie Adorno kennt. Und dann hat
sie gesagt, sie hätte das T-Shirt selbst gemacht."
Als ich dann das Souterrain meiner Videothek besuchte, war ich ziemlich überrascht von den
Männern, die mir dort begegneten. Irgendwie hatte ich noch eine vage Vorstellung von
Schmuddel-Bert im Kopf, aber der da stand, belehrte mich eines Besseren - ein smarter
Anzugtyp, der ungeniert um die Spezialitäten herumstrich. Und ein niedlicher Mitte-Boy,
stilecht mit Freitag-Umhängetasche, blätterte sich hinter meinem Rücken selbstvergessen
durch die Regale.
Das stilsichere Update hätte mich nicht überraschen müssen, der weitaus größte Anteil der
Kunden sind Männer, und natürlich gehören auch die Coolen aus der Szene mit dazu. Die
angesagtesten Schuppen in Paris sind mittlerweile Porno-Bars mit Table-Dance.
Auch bei uns ist Pornografie mittlerweile gesellschaftsfähig. Doch da stellt sich die Frage:
Verschleudert Deutschland so sein Potential? Ist hier der Grund für die unaufhaltsam
scheinende Methusalemisierung? Ist Selbstbefriedigung ein primär männliches Problem?
Offenbar nicht.
Die typische Reaktion auf Pornografie ist Masturbation. Wenn wir in einer pornografischen
Gesellschaft leben, hieße das auch, dass wir in einer Masturbationsgesellschaft leben. Wer
nur noch mit heruntergelassenen Hosen oder hochgezogenem Rock vor dem Rechner sitzt,
hat kein Interesse mehr an Partnerschaft.
Die Allgegenwart begehrenswerter Körper und das Wissen, nie so auszusehen, schaffen ein
paradoxes Geflecht aus Frustration und Begehren. Nur die selbst in die Hand genommene
Triebabfuhr kann da noch helfen. 90 Prozent der Männer und 86 Prozent aller Frauen
machen es regelmäßig. Der Anteil weiblicher Onanisten schnellte in den vergangenen 30
Jahren um 50 Prozent in die Höhe. Catherine Breillat zeigt in ihrem Film "Romance" eine
Frau, die angesichts der Verweigerung ihres Gefährten hungrig durch die Stadt streift.
Wenigstens geht sie noch aus!
In den Siebzigern war Masturbation noch eine eher persönliche Angelegenheit, und der
Künstler Vito Acconci legte sich für seine Performance "Seedbed" 1972 für drei Wochen in
einen Holzverschlag, in welchem er unablässig onanierte. Zeitgenössische Kunst, wie eine
Werkserie von Sarah Lucas (1999), zieht eine indirektere Verbindung zwischen Masturbation
und Entfremdung. In dieser Arbeit verwendet die Künstlerin naturalistisch nachgegossene
rechte Männerarme mit aufnahmebereiter Handstellung. Einer befindet sich an passender
Stelle im Innenraum eines Autos, das Werk trägt den Titel: "No Limits!" Wir sind frustriert. Und
entweder onanieren wir bis zum Tennisarm, oder wir müssen an unserer Sexyness arbeiten.
Doch es geht um mehr. Ums Überleben.
Sicher, Erfolg macht sexy, doch heutzutage muss man sexy sein, um Erfolg zu haben. Dann
ist man noch mehr sexy. Und das qualifiziert einen irgendwann zur Fortpflanzung. Wenn man
dann nicht schon zu alt ist. Aber das ist ja heute nicht mehr so ein Problem, wir werden
schließlich alle immer jünger.
Wir müssen also sexy werden. Wie man das anstellt, das ist eine wichtige Frage.
Frauenzeitschriften und die neuen Männermagazine sind da aufschlussreich. Also erst mal
abnehmen, am besten noch Sport machen. Dass Mode sich mit nackter Haut verkauft, ist ja
von gestern. Als ich vor kurzem am Alexanderplatz vorbeifuhr, sah ich auf einer gigantischen
Werbetafel ein schönes blondes Mädchen abgebildet. Sie hatte einen kurzen blauen Rock
an, und ein enganliegendes T-Shirt, auf dem geschrieben stand: "Still Single".
Wahrscheinlich verkauft das zuständige Bekleidungsunternehmen die T-Shirts auch.
Selbstmarketing ist immer wichtiger geworden, und es scheint nicht verkehrt, auf den eigenen
Status - noch zu haben! - aufmerksam zu machen. Aber wie gehen die Frauen damit um?
Wer sie nachts in Berliner Clubs beobachtet, kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass
sie es ziemlich lässig nehmen. Toller Körper, trendiges Styling, guter Job oder fundierte
Ambitionen, einen Drink in der Hand und funkelnde Augen. Jägerinnenaugen.
Vielleicht hat die Emanzipation endlich doch gesiegt, denke ich mir, als ich ein Rudel dieser
Frauen an der Theke sehe. Es fällt auf, dass sich von Zeit zu Zeit Männer annähern, oft in
einer Art Balztanz, die werden dann charmant angelächelt, und manchmal löst sich ein Paar
von der Theke und geht fort. Doch die Frauen kehren immer wieder zurück. Meist allein.
Dann lässt sich beobachten, wie der selbstbewusste Pulk sich allmählich auflöst, und die
Qualität der Balztänzer langsam abnimmt. Auch Kleine, Dicke mit Cap werden angelächelt.
Aber für so was ist man sich zu gut, auch wenn die Nacht schon fortgeschritten ist und die
Füße schmerzen. Und so wird entweder getanzt, oder es wird gegangen. Und ein Hauch von
Frustration hängt in der Luft.
Wo sind unsere Männer, scheinen die schönen Gesichter zu fragen, wo sind die intelligenten,
attraktiven und tatkräftigen Männer hin, die wir uns verdient haben mit unserem perfektem
Style?
Die Hinweise häufen sich. Rund ein Drittel der deutschen Bevölkerung soll sich angeblich
regelmäßig auf Sexseiten im Internet vergnügen. Es gibt Seiten, die ein komplettes Porno-
Alphabet anbieten, jede nur erdenkliche Neigung, kunstvoll sortiert, der alte de Sade hätte
seine helle Freude gehabt.
Einige werben mit der Garantie auf einen Orgasmus innerhalb von 30 Sekunden. Das gilt
dann für die billige Fleischbeschau. Daneben gibt es aber Frauen wie den glamourösen
Fetisch-Star Dita von Teese, die begriffen hat, was ins Herz unserer Lust, der weiblichen Lust
trifft: Inszenierung, Verhüllung und Verführung. "Ich bin nicht das Mädchen, das sich auf einer
Party betrunken den Pullover hochreißt", sagt sie und wählt luxuriöse Dessous und das
makellose Pin-up-Styling der vierziger Jahre.
Doch perfekt geschminkte und devote Frauengesichter, die nur darauf zu warten scheinen,
dass man sie stöhnen lässt, und die noch in den absurdesten Verrenkungen beängstigend
viel Wert auf korrekt lackierte Fingernägel legen, sind mittlerweile universell. Befriedigung ist
nur einen Mausklick entfernt. Der Umsatz der weltweiten Online-Porno-Industrie geht in die
Milliarden.
Und draußen? Werden Frauen zu Jägerinnen, Männer zu Gejagten. Jetzt zieht ein schöner
Jüngling ähnlich viele begehrliche Blicke auf sich wie früher ein rattenscharfes Bunny. Daraus
ergibt sich eine ganz neue Verhaltensweise, der ästhetisch-narzisstische Rückzug.
Eingesponnen in ihre eigen- und fremdproduzierte Geilheit entziehen sich diese Männer dem
Markt, Berührung scheint sich darin zu erschöpfen, angeblickt zu werden. Oder sie werden
zu ganz abgebrühten Jägern und Nehmern, die radikal ihrer genetischen Bestimmung folgen,
so viele Frauen wie möglich zu begatten.
Mit dem narzisstischen Typus einher gehen meist ein perfektes Styling, eine weichliche
Grundhaltung und das Bedürfnis nach Nähe, Reden und Kuscheln. Und ganz viel
Verständnis. Es ist so schwer, ein Sexobjekt zu sein. Das metrosexuelle Weichei ist die
Warenform des Mannes, dessen Preis unbezahlbar ist. Zumindest für jeden außer für ihn.
Und seine Hand. Verweigerung wird zur neuen Strategie.
Als ich neulich ausging, hatte ich etwas vor, denn ich traf mich mit einigen Freunden und
wusste genau, dass ER auch dort sein würde. Ich war bestimmt, gutgelaunt und voller
Optimismus. Hatte ich nicht endlose Folgen "Sex and the City" über mich ergehen lassen,
mich nicht hinlänglich mit der neuen Rolle der selbstbewussten Frau auseinander gesetzt,
hatte mir nicht dieser eine Typ noch hinterhergepfiffen.
Als ich ankam und ihn sah, knisterte und funkelte es. Ich schaute mich um, hier waren alle
sexy, schneidige Typen in Anzügen, bildschöne Mädchen in kurzen Oberteilen. Ich schüttelte
mein Haar und sah nur ihn an. Es stellte sich heraus, dass er kein Geld dabei hatte. Natürlich
ging ich an die Bar und bestellte einen Drink. Zwei. Drei. Mehr. Ich fing an, um mein Taxigeld
zu bangen, aber ich wusste, dass Alkohol für ein Vorhaben wie das meine unerlässlich ist.
Wir redeten. Und redeten. Ich versuchte, zumindest im Ansatz noch den alten
überkommenen Formen genüge zu tun, und blickte von Zeit zu Zeit devot und fasziniert. Er
redete noch mehr. Ich fing an zu verzweifeln. Stunden vergingen, wir rüsteten uns zum
Aufbruch. Es wurde Zeit, konsequenter zu werden. Ich richtete es so ein, dass wir ein Stück
des Heimweges gemeinsam gingen, während die anderen schon ein Taxi nahmen. Alles
schien verheißungsvoll.
Aber als wir so nebeneinander schlenderten, fühlte ich mich, als ob ich eine Begleitung auf
dem Schulweg hätte. Er murmelte etwas von seinem mangelnden Sinn fürs Praktische. Ich
überlegte, ihn zu fragen, ob er Lust hätte, mich zu küssen. Doch nein! Wie unromantisch, wie
schrecklich, welche Angst vor Zurückweisung. Ich verabschiedete mich keusch und innerlich
brodelnd. Muss man denn alles selbst machen?
Angesichts der maskulinen Verweigerung gibt es radikalere Lösungsansätze. Jenny F.,
Malerin, hat endlich eine befriedigende Lösung gefunden. "Es müsste ganz einfach ein
Bordell für Frauen geben, einen Jünglingspark, in dem die Schönlinge, die wir alle begehren
und nicht bekommen, für ein kleines Entgelt zur Verfügung stehen. Das Artifizielle der
Begegnung käme sowohl den unbefriedigten Frauen zugute als auch den Männern, deren
Rolle endlich mal klar definiert wäre. Außerdem könnten sich diese ganzen mittellosen
Künstlerbubis was dazuverdienen."
Ja, es scheint wahrlich zeitgemäß, die verschwendete virile Energie endlich zu kanalisieren.
Tatsächlich hat der Kölner "Express" vor kurzem darüber berichtet, dass das Bordell Pascha
mittlerweile zwei Herren zur Verfügung stelle. Leider sind die ölglänzenden Muskelklumpen
nur etwas für extrem frustrierte Hausfrauen.
Was ist nur mit den Männern los? Warum sind die Kerle im neuen Jahrtausend in die Krise
geraten? Mangel an Vorbildern? Unlebbare Rollen? Überforderung, soll heißen
Alphatier/Vater/einfühlsamer Partner? Was es auch ist, es hat fatale Auswirkungen.
Verunsicherte Männer gehen zum Schönheitschirurgen, um sich ihr Fett absaugen zu lassen.
Im besten Fall wird es dann gleich in die dürftige Heldenbrust gespritzt.
Unter Magersüchtigen werden bis zu zehn Prozent Männer vermutet, Tendenz steigend. Und
es gibt mittlerweile eine Menge Männermagazine in Deutschland, die den Ratsuchenden mit
Schönheitstipps zur Seite stehen.
Den Frauen fällt es leichter, mit diesem Druck umzugehen, schließlich mussten sie sich
schon seit Jahrhunderten mit abstrusen Erwartungshaltungen herumschlagen. Doch jetzt
sind sie am Start. Sie mögen vom Richtigen träumen und amüsieren sich mit den Falschen.
Auf das schüchterne Zieren der verunsicherten Männchen reagieren sie auf klassisch-
maskuline Weise: "Jetzt hab dich doch nicht so."
Hier stellt sich die Frage, ob das das Ziel des Feminismus ist oder seine Pervertierung. Denn
die erfolgreichen Frauen entsprechen zumindest optisch dem Ideal niederer Männerinstinkte.
Sie sind die Sexbombe mit Staatsexamen. Frauen wissen, dass das klassische
Weibchenschema immer noch am besten zieht. Ist das eine subtilere Art der
Selbstunterwerfung? Und fällt uns keine andere Antwort dazu ein als die, dass wir nun die
Männer zu Objekten machen und damit Verhaltensmuster zeigen, welche die Emanzipation
seit Jahrzehnten anprangert?
Zum Objekt degradiert, schlagen die Männer zurück, und zwar eine Drehung härter.
"Mancipation" lautet das Schlagwort. Mancipation bedeutet: Gutaussehende Jung-Spunde
mit strahlend weißen Zähnen sind sich ihres Marktwertes bewusst und genießen die
weibliche Aufmerksamkeit. Und vögeln, was das Zeug hält. Mancipation bedeutet auch: sich
nicht unterkriegen zu lassen von diesen ganzen Supergirls, heißt, seinen Mann zu stehen
und trotzdem gut zu duften, eine Art potente Abgrenzung vom metrosexuellen Narzissten.
Fest steht: Eine pornografische Gesellschaft ist eine entfremdete Gesellschaft. Und seit der
Zwang zum Sex-Appeal auch die Männer erfasst hat, für die es in Deutschland mittlerweile
über 200 Pflegeserien gibt, ist sie egalitär. Wir tanzen alle ums Goldene Kalb der Sexyness
und des guten Looks, vorbei sind die Zeiten, in denen die reichen alten Säcke die schönen
Mädchen abgeschleppt haben. A true princess deserves a real prince charming!
Früher mussten die Frauen schön sein und die Männer erfolgreich. Heute muss jeder alles
können, der Druck und die damit verbundene Unsicherheit haben sich verdoppelt. Die
Erwartungen steigen, die Geburtenziffern sinken. Frauen sind die grausameren Männer und
ungehalten über mangelnde sexuelle Bereitschaft. Die Männer sind verunsichert und flüchten
ins Internet. Beide Parteien nähern sich einem narzisstischen Wahn, und Solidarität scheint
nur noch unter Freunden möglich.
Houellebecq schreibt in seinem neuen Buch "Die Möglichkeit einer Insel", dass die
konsequente Auslebung der Individualität unweigerlich zum Tod der Liebe führen müsse,
dass die Eigenliebe zu groß geworden sein wird, um jemanden mehr zu lieben als sich
selbst.
Ist das wirklich wahr? Sind wir die abgebrühten Hedonisten geworden, vor denen uns unsere
Großeltern/der Papst/die Frankfurter Schule immer gewarnt haben? Gibt es überhaupt noch
Hoffnung für optisch minderwertige Wettkampfteilnehmer?
Und was können wir tun? Christliche Werte wiederentdecken? Den multimedialen Papst geil
finden? Mit dem Sex bis zur Ehe warten und hoffen, dass einer oder eine kommt, die uns
nimmt? Oder auf Kuschelpartys gehen? Oder asexuell werden? Multisexuell?
Wahrscheinlich doch müssen wir einfach die Liebe wagen, immer und immer wieder die
Liebe wagen, weil nur sie es schafft, uns aus den hedonistischen Referenzsystemen zu
befreien - und das wäre die wahre Revolte.
Quelle: DER SPIEGEL 42/2005