Siegfried
Trapp
Willkommen
Bienvenido
Welcome
Seneca
Dieser
Philosoph
tritt
nicht
als
Bescheidwisser
vor
sein
Publikum
hin,
sondern
als
Wägender
und
Suchender,
der
mit
allem,
was
er
sagt,
das
Gehäuse
der
unmittelbaren
Erfahrung,
von
dem
er
ausgeht,
aufbrechen
und
es
eben
dadurch
sowohl
sichtbar
als
auch
beherrschbar
machen
möchte.
Der
Stoiker
ist
ein
ebenso
solidarischer
wie
kritischer
Beobachter
des
Menschen,
der
sich
von
der
Abstimmung
der
persönlichen
Lebensführung
mit
den
Gesetzen
der
Welt
den
Gewinn
der
Autarkie erhofft.
Das
ruhige
Leben,
das
ihm
vorschwebt,
ist
ein
selbstbestimmtes,
weil
mit
der
stehenden
Weltordnung
in
Einklang
gebrachtes
Leben,
und
genau
diese
Harmonie
ist
die
erste
Bedingung
für
das
Glück
des
Menschen.
Während
das
moderne
Glück
euphorisch
ist
und
sich
an
den
Augenblick
bindet,
den
es
auszukosten
gilt,
will
dieses
antike
Glück
ein
Zustand
sein,
bei
dem
es
auf
jene
Beständigkeit
wesentlich
ankommt,
die
selbst
schon
Teil
dieses
Glücks
ist.
Die
aus
Sicht
des
globalen
Amüsierbetriebs
befremdliche
Verknüpfung
von
Glück
und
Ruhe
erklärt
sich
aus
dieser
konträren
Hintergrunderwartung.
Der
eine
Glücksbegriff
kreist
um
die
Intensität
des
Erlebens,
der
andere
um
die
Sicherstellung
des
Überlebens.
Der
Stoiker
gibt
dem
Leben
eine
Form
(forma
vitae),
die
stabil
genug
ist,
um
den
Einzelnen
auch
gegen
schwerste
Schicksalsschläge
zu
wappnen.
Der Weg zu dieser Form personaler Identität ist hart und
beschwerlich. Er führt über die strikte Lossagung von
Falschheiten und Irrtümern, als entschlossene und
tatkräftige, zuweilen auch schmerzliche Selbstbefreiung.
Quelle: Konersmann, Ralf: Die Unruhe der Welt
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