Hallo,
bitte nicht lachen. Ich
hab Lokführer gelernt,
aber ab 230 km/h
wurde mir immer
schwindelig. Nach der
Umschulung hab ich
zwei Jahre lang in der
russischen
Weltraumstation Mir
gearbeitet. Innendienst.
Hat Spass gemacht, ich
habe viel gelernt.
Heute würde ich dieses
Wissen gern im
nautischen Bereich
einbringen.
Mein Sachbearbeiter im
Arbeitsamt, ein
Beamter, sträubt sich
gegen diesen
"verqueren" Lebenslauf
und will mir keine Hilfe
mehr anbieten.
Deshalb meine
konkrete Frage hier im
Brett:
Wo gibt es eine freie
Stelle als
Leuchtturmwärter, gerne auch vor Kap Horn oder Cap d'Agde?
Ahoi,
Andreas
Hallo Andreas,
da sehe ich schwarz für Dich. Du brauchst besondere Qualifikationen und körperliche Eignung.
Du mußt schwindelfrei sein, weder darfst Du schwindeln, noch darf Dir schwindelig werden.
Vielleicht übst Du erstmal mit dem Modell eines Leuchtturms für den Gartenteich. Deine
nautischen Neigungen kannst Du bestimmt beim örtlichen Ruderclub auf dem Feuerlöschteich
einbringen.
Ansonsten bist Du beim Arbeitsamt schon gut aufgehoben. Bewirb Dich dort als Vermittler. Wenn
Du keinerlei besondere Qualifikationen besitzt, von nichts wirklich etwas verstehst, dann ist die
Laufbahn im öffentlichen Dienst genau das Richtige.
Leider gibt es dort Altersgrenzen für die Einstellung in die warme Pensionsberechtigung. Die
kannst Du aber leicht aushebeln. Bewirb Dich als Bürgermeister auf eine der bundesweiten
Ausschreibungen. Meistens wird dafür Verwaltungserfahrung vorausgesetzt. Du solltest also
mindestens schon einmal Akten über den Flur eines Amtsgerichts geschoben haben.
Ansonsten werde Politiker. Suche Dir eine gerade im Aufwind befindliche Partei mit dünner
Personaldecke, z. B. die Schill-Partei oder jede andere Partei. Zur Vorbereitung auf den Job
hältst Du Dich einen ganzen Abend in einer Eckkneipe auf, bleibst aber einigermaßen nüchtern
(ich weiß, das ist hart). Du schreibst alles auf, was Du dort an den Stammtischen aufschnappst.
Das verwurstest Du in einer flammenden Rede und damit ziehst Du - egal für welche Partei - in
den nächsten Wahlkampf. Wenn Du erst einen Sitz in irgendeinem Parlament hast, kannst Du
nichts mehr falsch machen. Du mußt nur noch Deine Hand heben, wenn es der Vortänzer der
Fraktion für richtig hält. Wenn Du Dich so ordentlich benimmst, behältst Du den Platz auch, bis
Du nach wenigen Jahren den ersehnten Pensionsanspruch hast. Dann beweist Du Edelmut und
stellst Dein Mandat aus persönlichen Gründen zur Verfügung. Die Partei vergißt niemanden und
als verdientes Mitglied fristest Du Dein Dasein in der Chefetage einer Landesbank. Beliebte
Belohnungen sind auch Chefposten der regionalen Lottogesellschaften oder einer der oberen
Ränge im statistischen Landesamt etc. Sofern Du mit einem 6stelligen Jahresgehalt zufrieden
bist, ist das bis zum 58. Lebensjahr auszuhalten. Dann bescheinigt Dir der Amtsarzt irgendwas
mit psychosomatisch und Verschleiß und schreibt Dich bei vollen Bezügen dienstunfähig. Das
geht ein paar Jahre gut und später verzehrst Du bis ans Ende Deiner Tage Deine wohlverdiente
Pension.
Jetzt hast Du bestimmt genug Anhaltspunkte für Deine Karriereplanung.
Gruß
Wolfgang
Text-Quelle: http://www.wer-weiss-was.de
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