So rührend wie die "Zauberflöte"
Alfredo Kraus, La Paloma
La Paloma (spanisch „Die Taube“) ist ein Lied, das zu den am meisten gesungenen,
interpretierten, arrangierten und auf Tonträgern festgehaltenen Musikstücken gehört.
Es ist in verschiedensten Sprachvarianten zum Welthit geworden. La Paloma, eine
Habanera, ist eng mit der Geschichte der Tonträger verbunden, und so gibt es Aufnahmen
aus aller Welt. Die älteste dürfte um 1880 entstanden sein.
Entgegen landläufiger Meinung ist La Paloma kein Volkslied oder Traditional im
herkömmlichen Sinn, da sein Komponist – der Spanier Sebastián de Yradier (1809–1865) –
durchaus bekannt ist. Vermutlich wurde das Lied um 1863 im Teatro Nacional de Mexico
zum ersten Mal gesungen. Zuhörer war auch Kaiser Maximilian I. Die Geschichte von
seinem letzten Wunsch, vor seiner standrechtlichen Erschießung noch einmal La Paloma zu
hören, gehört ins Reich der Sagen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass La Paloma bei der
Ausschiffung seines Sarges in Miramare gespielt wurde und die anwesenden
Marineoffiziere beschlossen, dass La Paloma nie mehr auf einem österreichischen
Kriegsschiff gespielt werden dürfe. Diese Tradition wird auch heute noch von
österreichischen Seglern hochgehalten.
Nachdem Sebastián (de) Iradier zuerst als Organist an der Pfarrkirche von Salvatierra
gearbeitet hatte, lehrte er ab 1833 am Madrider Konservatorium Gesang. 1850 zog er nach
Paris. Dort änderte er auf Drängen seines Verlegers seinen Namen auf Yradier, um ihn
internationaler zu machen. Während einer Reise in die Karibik im Jahr 1857 beschäftigte er
sich mit Kreol-Rhythmen und vor allem der kubanischen Habanera. Zurück in Frankreich
veröffentlichte er mehrere Kompositionssammlungen mit Zarzuelas, Habaneras und
Liedern. Diese Sammlungen trugen mit dazu bei, die Habanera im Europa des 19.
Jahrhunderts populär zu machen. 1865 kehrte de Yradier ins spanische Baskenland zurück
und starb dort noch im selben Jahr.
Von seinen zahlreichen Kompositionen haben einzig „La Paloma“ und „El arreglito“ nach
seinem Tode Weltruhm erlangt.
Der populäre Tanz aus Havanna, nach den Worten des Komponisten „versehen mit
demselben Text, den auch die Eingeborenen von Kuba sangen“, gehört zu den am meisten
interpretierten und auf Tonträgern festgehaltenen Musikstücken. In Deutschland ist es eng
mit Seemannsromantik verbunden, wurde es doch von Hans Albers und Freddy Quinn
mehrfach in Spielfilmen wie „Große Freiheit Nr. 7“, „Auf der Reeperbahn nachts um halb
eins“ und „Freddy und der Millionär“ gesungen; dabei hat sich der von Helmut Käutner
1943 für den Film „Große Freiheit Nr. 7“ geschriebene Text durchgesetzt.
Im "Mare"-Buch "La Paloma" schreibt der Musiker Klaus Doldinger: "Am allerschwierigsten
ist es, einfache Musik zu komponieren. La Paloma geht einem ans Herz wie die
Zauberflöte."
Textquellen: Wikipedia und Martin Arnold
La Paloma (mögliche ursprüngliche
Version)
Cuando salí de la Habana
¡Válgame Dios!
Nadie me ha visto salir
Si no fui yo.
Y una linda Guachinanga
Allá voy yo,
Que se vino tras de mí, que sí, señor.
Si a tu ventana llega una paloma,
Trátala con cariño que es mi persona.
Cuéntale tus amores, bien de mi vida,
Corónala de flores que es cosa mía.
Ay, chinita que sí!
Ay, que dame tu amor!
Ay, que vente conmigo, chinita,
A donde vivo yo!
El día que nos casemos ¡Válgame Dios!
En la semana que hay ir
Me hace reir
Desde la Iglesia juntitos, Que sí señor,
Nos iremos a dormir, Allá voy yo.
(Refrain)
Cuando el curita nos eche la bendición
En la Iglesia Catedral, Allá voy yo
Yo te daré la manita con mucho amor
Y el cura dos hisopazos Que sí señor
(Refrain)
Cuando haya pasado tiempo ¡Válgame
Dios!
De que estemos casaditos Pues sí señor,
Lo menos tendremos siete Y que furor!
O quince guachinanguitos Allá voy yo
(Refrain).
Übersetzung (von st, ohne Gewähr)
Als ich Havanna verließ,
oh mein Gott,
sah keiner mich weggehen
außer mir.
Und eine schöne Guachinanga,
auf gehts,
kam hinter mir her, so war es, mein Herr.
Wenn an dein Fenster eine Taube kommt,
so behandle sie zärtlich, denn das bin ich.
Erzähl ihr von deinen Lieben, mein
Schatz, schmücke sie mit Blumen,
so wie es mir gefällt.
Ach Chinita, so ist es,
ach gib mir deine Liebe,
ach komm mit mir, Chinita,
dahin wo ich lebe.
Am Tag an dem wir heiraten, ach du
meine Güte!
In der Woche in der es zu gehen gilt,
bringt es mich zum Lachen
aus der Kirche zusammen,
so ist es mein Herr, gehen wir schlafen,
auf gehts.
(Refrain)
Wenn der Priester uns den Segen gibt,
in der Kathedrale, auf gehts,
werde ich dir mit viel Liebe die Hand
geben, und der Priester zwei Schwenke
mit dem Weihwedel,
so ist es mein Herr.
Und wenn die Zeit vergangen ist,
ach du meine Güte,
dass wir verheiratet sind, ja mein Herr,
werden wir wenigstens sieben haben,
welcher Tumult! Oder fünfzehn kleine
Guachinangos, meine Güte.
(Refrain)
Deutung:
- Guachinanga: Mädchen aus der Stadt
Guachinanga in der Provinz Cienfuegos in
Kuba, im übertragenen Sinne aber “einfaches,
sanftes Mädchen”
- Chinita: chinesisches Mädchen, im über-
tragenen Sinne aber “gut aussehendes
Mädchen”
Siegfried
Trapp
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Weiterführende Informationen über La Paloma: https://songlexikon.de/songs/lapaloma/