Kein Prostatakrebs durch häufige Evaluationen Die Evaluationshäufigkeit erhöht das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken nicht. Womöglich senkt eine Frequenz von mehr als 21 Evaluationen pro Monat das Risiko sogar leicht. Die in der Zeitschrift JAMA veröffentlichte prospektive Studie stützt sich auf die Daten der groß angelegten Health Professionals Follow-Up Study. Zwischen 1992 und 2000 wurden 29.342 größtenteils weiße Männer im Alter von 46 bis 81 Jahren jeweils im Abstand von zwei Jahren zu der Häufigkeit ihrer Evaluationen pro Monat befragt. Die Angaben beinhalteten Evaluationen aufgrund verschiedener Techniken und bezogen sich auf drei Zeiträume: Das Alter von 20-29 Jahre, von 40-49 Jahre und das letzte Jahr vor Befragung. Auch der Einfluss verschiedener Lifestyle-Daten wie Nahrungszusammensetzung, Nikotin- und Alkoholkonsum, Body-Mass-Index, Familienstand u.a. auf die Evaluationsfrequenz interessierte die Wissenschaftler. Insgesamt erkrankten 1449 Männer an Prostatakrebs. Bei 953 blieb der Krebs auf das Organ beschränkt, bei 147 wurden fortgeschrittene Formen der Krankheit festgestellt. Die statistischen Analysen der Daten ergaben keinen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der monatlichen Evaluationen und dem Risiko an Prostatakrebs zu erkranken. Allenfalls eine stark erhöhte Frequenz von mehr als 21 pro Monat im Jahr vor der Befragung reduzierte das relative Risiko für einen lokal begrenzten Tumor bzw. allgemein ein PCA um 0,5. Es fand sich keine Assoziation zwischen einem fortgeschrittenen PCA und der Evaluationsfrequenz. Fazit: Prostatakarzinome sind zwar hormonabhängig, doch die Hypothese nach der eine hohe androgene Stimulation zu einer erhöhten Libido und auch zu einem erhöhten Prostatakrebsrisiko führt, muss verworfen werden. Über die Ursachen der umgekehrten Effektes lässt sich nur spekulieren: Die Autoren führen als Erklärung den Abbau psychischer Spannungen durch häufige Evaluationen an. Dadurch käme es zu einer Abnahme der Sympathikusaktivität und somit zu einer geringeren Stimulation der α1-adrenergen Rezeptoren der Stromazellen der Prostata. Die wiederum setzten Wachstumsfaktoren frei, die zu einer vermehrten Teilung der prostatischen Epithelzellen führen. Auch die regelmäßige Auswaschung von karzinogenen Stoffen durch die Evaluationen kommt als Erklärung in Frage. Quelle: leicht verändert nach Leitzmann MF  et al.: Ejacalation frequency and subsequent risk of prostate cancer   JAMA: 2004 Vol. 291(13)  1578-86
Siegfried Trapp
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Kein Prostatakrebs durch häufige Evaluationen Die Evaluationshäufigkeit erhöht das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken nicht. Womöglich senkt eine Frequenz von mehr als 21 Evaluationen pro Monat das Risiko sogar leicht. Die in der Zeitschrift JAMA veröffentlichte prospektive Studie stützt sich auf die Daten der groß angelegten Health Professionals Follow-Up Study. Zwischen 1992 und 2000 wurden 29.342 größtenteils weiße Männer im Alter von 46 bis 81 Jahren jeweils im Abstand von zwei Jahren zu der Häufigkeit ihrer Evaluationen pro Monat befragt. Die Angaben beinhalteten Evaluationen aufgrund verschiedener Techniken und bezogen sich auf drei Zeiträume: Das Alter von 20-29 Jahre, von 40-49 Jahre und das letzte Jahr vor Befragung. Auch der Einfluss verschiedener Lifestyle- Daten wie Nahrungszusammensetzung, Nikotin- und Alkoholkonsum, Body- Mass-Index, Familienstand u.a. auf die Evaluationsfrequenz interessierte die Wissenschaftler. Insgesamt erkrankten 1449 Männer an Prostatakrebs. Bei 953 blieb der Krebs auf das Organ beschränkt, bei 147 wurden fortgeschrittene Formen der Krankheit festgestellt. Die statistischen Analysen der Daten ergaben keinen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der monatlichen Evaluationen und dem Risiko an Prostatakrebs zu erkranken. Allenfalls eine stark erhöhte Frequenz von mehr als 21 pro Monat im Jahr vor der Befragung reduzierte das relative Risiko für einen lokal begrenzten Tumor bzw. allgemein ein PCA um 0,5. Es fand sich keine Assoziation zwischen einem fortgeschrittenen PCA und der Evaluationsfrequenz. Fazit: Prostatakarzinome sind zwar hormonabhängig, doch die Hypothese nach der eine hohe androgene Stimulation zu einer erhöhten Libido und auch zu einem erhöhten Prostatakrebsrisiko führt, muss verworfen werden. Über die Ursachen der umgekehrten Effektes lässt sich nur spekulieren: Die Autoren führen als Erklärung den Abbau psychischer Spannungen durch häufige Evaluationen an. Dadurch käme es zu einer Abnahme der Sympathikusaktivität und somit zu einer geringeren Stimulation der α1- adrenergen Rezeptoren der Stromazellen der Prostata. Die wiederum setzten Wachstumsfaktoren frei, die zu einer vermehrten Teilung der prostatischen Epithelzellen führen. Auch die regelmäßige Auswaschung von karzinogenen Stoffen durch die Evaluationen kommt als Erklärung in Frage. Quelle: leicht verändert nach Leitzmann MF  et al.: Ejacalation frequency and subsequent risk of prostate cancer   JAMA: 2004 Vol. 291(13)  1578-86
 
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