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Cocktail
Da cock und tail im Englischen „Hahn“ und „Schwanz“ bedeuten, wurde die
Wortschöpfung häufig mit einem bunten Hahnenschwanz (dem „rooster’s tail“
oder eben „cock tail“) in Verbindung gebracht. So verwendete William T. Boothby
bereits 1891 ein entsprechendes Titelbild für sein Mix-Buch American Bar-Tender.
Auch im Logo der Deutschen Barkeeper-Union ist ein bunt gefiederter Hahn auf
einem Cocktailglas zu sehen. Zur
Herleitung werden verschiedene
Theorien angeführt. So hätten
angeblich die bunten Farben der
Drinks an einen Hahnenschwanz
erinnert. Dies mag für manch
überladene Saft-, Sirup- und
Likörschöpfung des 20.
Jahrhunderts gelten, die
„Cocktail“ genannten Mix-
getränke um 1800 waren
keinesfalls bunt, und Pousse
Cafés aus bunten Likören kamen
erst sehr viel später in Mode. Ted
Haigh vermutet, dass der
Cocktail zu seinem Namen kam,
weil er morgens konsumiert
wurde und wie der Weckruf eines Hahnes wirkte, der das erste Tageslicht
begrüßt.
Einer anderen Geschichte zufolge sei die
Bezeichnung bei Hahnenkämpfen entstanden.
Angeblich hatte der Besitzer des Siegerhahns
das Recht, dem unterlegenen Hahn eine Feder
herauszureißen, die er an sein Getränk steckte.
Anschließend habe man auf den Hahnen-
schwanz angestoßen. Historische Belege für
diese Version gibt es allerdings nicht, ebenso
wenig wie für die Vermutung, die ersten
Cocktails verdankten ihren Namen einem Hahn
aus Keramik, aus dem sie gezapft worden seien,
oder seien gar den Hähnen selbst als „cock ale“
oder „cock bread ale“ verabreicht worden. Das
war Brot, das mit einem würzigen Aufguss aus
Kräutern, Wurzeln und Ale eingeweicht war, um
ihre Kampfeskraft zu stärken. Allerdings gibt es
tatsächlich schottische Rezepte für einen Trank
dieses Namens: „cock ale“ entstand, wenn man die zerkleinerten Knochen eines
gekochten Hahnes mit Muskat, Rosinen, Nelken und anderen Gewürzen in einem
Leinwandsack in ein Fass Ale legte
und mehrere Tage ziehen ließ.
Dieses Getränk lässt sich bis 1648
zurückverfolgen und soll im 17. und
18. Jahrhundert in England beliebt
gewesen sein. Allerdings wies „cock
ale“ nicht die geringste Ähnlichkeit
mit jenen Getränken auf, die in der
erste Hälfte des 19. Jahrhunderts als
Cocktails beschrieben wurden, so
dass es unwahrscheinlich ist, dass
der Name „Cocktail“ darauf
zurückgeht.
Vor allem in den Vereinigten Staaten
ist die Geschichte von Betsy
Flanagan sehr beliebt, die in
verschiedenen Varianten erzählt wird. Sie soll 1789, während der Amerikanischen
Revolution, während der ihr Mann starb, eine Kneipe wahlweise in Four Corners,
Elmsford oder Yorktown eröffnet haben, die von amerikanischen und
französischen Soldaten frequentiert wurde. Eines Abends hätte sie den Offizieren
Geflügel serviert, die angeblich bei einem verhassten englischen Nachbarn
gestohlen worden waren. Nach der Mahlzeit servierte sie Bracer (oder Punch),
seinerzeit beliebte Getränke, und dekorierte die Gläser mit Federn. „Let’s have
some more Cocktail“ (engl. = lasst uns noch einen Cocktail nehmen) und „Vive le
cocktail“ (frz. = hoch lebe der Cocktail) sollen die Offiziere ausgerufen haben –
angeblich war dadurch die Bezeichnung „Cocktail“ geboren. Tatsächlich geht die
Anekdote auf den Autor James Fenimore Cooper (1789-1851) zurück. Für seine
1821 erschienene Geschichte The Spy. A tale of Neutral Ground, die in der
Revolutionszeit spielt, erfand er eine Figur namens Betty Flanagan. Sie sei eine
Hotelwirtin in Four Corners gewesen und habe den ersten „Cocktail“ serviert. Ob
diese fiktive Betty ein reales Vorbild hatte, möglicherweise eine Kneipenwirtin
namens Catherine „Kitty“ Hustler aus Storm’s Bridge (heute Elmsford, New York),
wo Cooper zeitweise wohnte, konnte nie geklärt werden; jedenfalls ist aus ihr
später die erwähnte Betsy der beliebten Anekdote geworden.
Text-Quelle: Wikipedia
Siegfried
Trapp
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