"Affengeil!" - "Heut brennt der
Baum." - "Das Achtelfinale
lassen wir uns nicht nehmen.
Und schon gar nicht von den
Polen." - "Die kriegen auf die
Fresse!" - "Die stehen mit dem
Rücken zur Wand, und wir
knallen sie durch diese Wand
hindurch!"
Die modernen Methoden -
Fitnessgeräte, Laktattests oder
Videoanalyse - sind in solchen
Momenten vergessen, es
herrscht die alte Männer-wir-
sind-Kerle-Tradition.
Aber solche Sprüche im
geschlossenen Raum (die man
von Bierhoff oder Löw übrigens
nie hört) darf man natürlich
nicht einer taghellen
öffentlichen Betrachtung
unterziehen. Sie sollen einmal
zünden fürs Spiel, aber nicht
weiterglimmen im Ernst. Und
wenn Klinsmann diese Sprüche
raushaut, so als wolle er selber
auflaufen, und ihm dabei die
Stimme in die Hochlage kippt,
dann wirkt das so, als habe er
das heißblütige Kind im kühl-
rationalen Manne jetzt
rauslassen müssen, um nicht zu
platzen. Dass der Zuschauer
weiß, dass Klinsmann zwar ein
aufgeklärter Kosmopolit ist,
dies vor und während eines
Spiels aber auch mal
verdrängen kann durch
adrenalingesteuerte
Hitzigkeiten, das muss man sich
hier immer wieder dazudenken.
Text-Quelle: www.stuttgarter-zeitung.de über
den WM-Film “Deutschland. Ein
Sommermärchen”
Siegfried
Trapp
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