(06) Sechster Tag

Montag, 22.08.2011 Untertrave, Lübeck, 20:40 Tageskilometer: 110 km nach Fahrradtacho, 116 km nach GPS (Gesamtkilometer: 487)
Gpx-Track:  Um 9:40 bin ich weggekommen, über weitere Ostseebäder, bei mäßigem Wind, Sonne und kurze Hosen ab 13 Uhr, die Wege meist schnell befahrbar, d.h. vieles auf Straße. Nach Travemünde scheint der Ostseeradfernwanderweg zu Ende zu sein, die Satteltaschenradlerdichte geht fast schlagartig gegen Null. Dies trifft auch für die Ausschilderung zu, mehrfach verfuhr ich mich kurz, in Priwall sogar etwas länger in Richtung Travemünde. Im winzigen Dörfchen Petersberg hat der Anhänger einen Platten, ein Draht war quer durch den ganzen Mantel gedrungen. Der Schlauch hat ein Autoventil, am Rad habe ich französische Ventile, aber dafür hatte ich mir ja eine Extraluftpumpe gekauft und auch getestet. Jetzt ging keine Luft rein. Auch nicht in den neuen Schlauch, den ich dabei hatte. Die Pumpe musste an ihrem Ventil ein Teil verloren haben. Es war spätnachmittags, es lagen bereits 90 km hinter mir, und es begann zu nerven. Eine hübsche Mountainbikerin, die des Wegs kam, bot Hilfe an, hatte aber keine Pumpe dabei. Ansonsten schien das Örtchen weitgehend verlassen. Ich konnte den Anhänger mit dem Gepäck unmöglich auf dem Plattfuß die fehlenden Kilometer schieben. Die Rettung nahte in Gestalt eines Bauern, der mit Hunden und hübscher Frau vorbeikam. Er hatte auf seinem Hof eine elektrische Pumpe, nahm das Rad mit und brachte es vollgepumpt wieder zurück. Eine Stunde hatte ich dadurch verloren. Ich packte dennoch noch die Schleife über das geschleifte Dorf Bardowiek und über Schlutup an, statt auf dem kürzesten Weg nach Lübeck zu radeln. Im nächsten Baumarkt holte ich mir aber eine neue Universalpumpe. In Lübeck war das Büchsenlicht für die Fotos schon reichlich schwach, leider, denn die Altstadt Lübecks hat sehr viel zu bieten.  Die gesamte Ostsee entlang habe ich keinen Hinweis auf den eisernen Vorhang gesehen, obwohl ich ihn weitgehend direkt abgeradelt hatte. Wie ausgelöscht, führe man nicht ab und an auf den ehemaligen Kolonnenwegen, die Rad und Anhänger wegen der zahlreichen viereckigen Löcher in den Betonplatten gar nicht mögen. Tag 7

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.